Patchouli (Pogestemon spec.) aus der Familie der Lippenblütler liefert einen einzigartigen Duft, der Sinnbild einer ganzen Generation war: intensiv, holzig-herb und zugleich süß ist der Geruch des Krautes, das die Hippies der 1960er und 1970er Jahre aus Indien mitbrachten. Vielleicht war die Pflanze auch deshalb so beliebt, weil es im Ruf stand, den Geruch von Canabis zu überdecken. Die etwa 1 m hohe, krautige Pflanze erinnert im äußeren Erscheinungsbild an die als Zierpflanze bekannte Buntnessel. Die wichtigsten Lieferanten für das Patchouli-Öl sind Indisches Patchouli (Pogestemon cablin) und Javanisches Patchouli (Pogestemon heyeahus).

Das ätherische Öl von Patchouli weist ein stark insektenabwehrende Wirkung auf und wird daher in den Heimatländern Indien und Malaysia ähnlich wie Lavendel in Europa in Kleiderschränke zwischen die Wäsche gelegt. Darüberhinaus werden Patchouli-Blätter aufgrund antiseptischer Effekte bei Insektenstichen zerquetscht und auf die Haut gelegt.
Der charakteristische Duft der Blätter entwickelt sich erst nach gezielter Fermentation - vergleichbar mit der Aromaentstehung in Vanille -, das Öl reift mit zunehmendem Alter und wird hochwertiger. Der Geruch umfasst sowohl waldige, erdige Töne als auch warm-süße Komponenten.

Der schwere, haftende Geruch von Patchouli soll aphrodisierende Wirkung haben und wird gerne in orientalische Parfums eingebaut, die aber oftmals gar nicht unmittelbar nach Patchouli riechen.

Beim Räuchern sollte man wie bei allen Kräutern eine dicke Schicht Sand auf die Holzkohle auflegen, um in den Genuss des ätherischen Öls zu kommen. Wer den Geruch schätzt, wird durch Patchouli entspannter und gelassener. Aber auch zur Abrundung von Räuchermischungen lässt sich Patchouli verwenden, es mischt sich hervorragend mit Sandelholz, Myrrhe oder auch Weihrauch. In Kombination mit Harzen riecht das Kraut auch für Nicht-Patchouli-Fans eher angenehm.