Guajakbäume gehören zur Familie der Jochblattgewächse und sind im karibischen Raum (Antillen, Bahamas, Guayana) beheimatet. Alle Arten sind durch ein extrem hartes und harzreiches Holz gekennzeichnet, das sich in vielfacher Weise nutzen lässt. Vor allem Guaiacum officinale (Franzosen- holzbaum) und Guaiacum sanctum (Lebensholzbaum) werden als Werkstoff, Arzneimittel und rituelles Räucherwerk eingesetzt. Guajakholz - auch Pockholz genannt - ist von dunkelgrün-brauner Farbe und im Kernholz stark mit einem wohlriechenden Harz durchsetzt. Bis heute hat das Holz in der Heilkunde der Indios Mittel-und Südamerikas Bedeutung als Räucherstoff bei Erkältungen und vor allem als Aphrodisiakum und Stimulans. Nach Europa gelangte Guajakholz Anfang des 16. Jahrhunderts, wo es zunächst als “Lignum sanctum” (Heiliges Holz) vor allem gegen die “Fran- zosenkrankheit” Syphilis eingesetzt wurde. Die Syphilis (“böse Blattern”) wurde von der Flotte des Kolumbus mit einigen infizierten Besatzungs- mitgliedern nach Spanien gebracht und breitete sich schnell über Europa aus. Die Verwendung von Guajakholz übernahmen die Spanier von den Indianern Westindiens (Antillen). Später gebrauchte man Guajakholz als “Pockenholz” unter anderem bei Hauterkrankungen. Heute werden Guajak-Extrakte im medizinischen Bereich als homöopa- thische Zubereitungen bei Hals- und Rachenentzündungen sowie bei rheumatischen Erkrankungen verwendet. Bekannt ist auch der zur Darmkrebs-Früherkennung dienende Haemoccult-Test, bei dem mit Guajak- Harz getränkte Teststreifen verborgenes Blut im Stuhl anzeigen.
Das sehr widerstandsfähige Pockholz wird für extrem beanspruchte Holz- bauten verwendet, wie zum Beispiel Zahnräder und Schiffslager.
Als Räucherwerk muss Guajakholz gut zerkleinert werden, damit sich der Duft voll entfalten kann. Das im Holz enthaltene grünliche Harz verbreitet ein erstaunliches Aroma, es riecht nach Teerose mit einem leicht rauchigen Unterton. In Mischungen mit Sandelholz, Nelke, Zimt oder blumigen Düften macht es sich besonders gut.
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