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Echtes Eisenkraut (Verbena officinalis) ist eine einheimische, etwas unscheinbar blühende Staude mit einer langen Tradition als Arznei- und Kultpflanze. Bei Kelten und Germanen war Eisenkraut vor allem von ritueller Bedeu- tung, so zum Beispiel bei der Reinigung von Altären und Opfertischen oder bei der Verhüttung von Eisenerz und dem Schmieden von Waffen, einer früher mit vielen Ritualen behafteten Handwerkskunst. Wichtig war Eisenkraut auch als Erkennungszeichen römischer Diploma- ten, die es bei der Ausübung ihrer Tätigkeit stets bei sich trugen - man bezeichnete sie daher auch als Verbenarii. Den rituellen Charakter behielt Eisenkraut auch im Mittelalter, wo es als Hexenkraut bezeichnet und als Zusatz für Liebes- und Schutzzauber verwendet wurde. In Wales trägt die Pflanze den Namen devil´s bane (Teufelsbann), zum Schutz von Haus und Hof wurden Eisenkrautbüschel an den Türen aufgehängt oder ähnlich wie Wacholder zum Ausräuchern verwendet. Auch heute noch kommt dieser Pflanze beim Räuchern wohl ausschließ- lich symbolische Bedeutung zu, den sie ist fast geruchlos. Ihr Duft ist herb und etwas stechend, ähnlich wie Feuer, die im Herbst zur Beseitigung von Gartengrün und Laub entzündet werden. In Mischungen wird Eisenkraut häufig zusammen mit Weihrauch, Copal und Misteln angeboten. Cave: Nicht verwechseln mit anderen Verbenen wie z.B. der intensiv duftenden Zitronenverbene (Aloysia triphylla), die im Handel manchmal ebenfalls unter dem Namen “Eisenkraut” zu finden sind!
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