Unter der Bezeichnung Kassia-Zimt versteht man die duftende Rinde des Chinesischen Zimtbaums (Cinnamomum cassia, syn. Cinnamomum aromaticum), die wie die Rinde des Echten oder Ceylon-Zimtbaums (Cinnamomum verum) als Gewürz verwendet wird. Hierzu wird die vom äußeren Kork befreite Rinde junger Zweige getrocknet und in Form von keinen Röllchen (Zimtstangen) oder gepulvert in den Handel gebracht.
Der Chinesische Zimtbaum ist in Südchina, Burma und Vietnam heimisch, während der Ceylon-Zimtbaum außer auf Sri Lanka nur noch auf den Seychellen zu finden ist.
Kassia-Zimt war in Europa viel früher bekannt als der Echte Zimt, der erst um 1500 durch die Entdeckung der Zimtwälder Ceylons durch die Portugiesen Handelsware wurde. Kwei, wie der Kassia-Zimt in China genannt wurde, fand schon drei Jahrtausende v. Chr. Verwendung als Gewürz und Räucherwerk, und wurde über arabische Händler nach Griechenland und Rom exportiert.

Beide Zimt-Sorten unterscheiden sich im Inhaltsstoffmuster und damit auch im Geruch. Kassia-Zimt schmeckt und duftet intensiver und herber als der feinere Ceylon-Zimt. Auch im Gehalt des nach Waldmeister riechenden Cumarins sind beide Sorten deutlich verschieden - während der Echte Zimt unbedenkliche Mengen enthält, kann Kassia-Zimt bis zu 100-fach höhere Dosen aufweisen. Cumarin steht im Verdacht, in größeren Konzentrationen Kopfschmerzen und Leberschäden zu verursachen.
Bei der Verwendung von Zimt als Gewürz sollte daher besser auf den etwas teureren Ceylon-Zimt zurück gegriffen werden, Kassia-Zimt kann aber weiterhin als Räucherwerk genutzt werden.

Zum Räuchern sollte Zimtrinde möglichst fein zerkleinert werden, damit die Duftstoffe leichter freigesetzt werden. Dann entsteht der typisch zimtige Geruch, der sich gut mit anderen warmen Aromen wie Sandelholz und Guggul oder mit frischen Tönen wie Orange, Dammar oder Mastix kombinieren lässt.